Edwin Stiller, Heinz Dorlöchter: Dialogische Fachdidaktik Pädagogik. Neue didaktische und methodische Impulse für den Pädagogikunterricht. Schöningh Verlag, Paderborn 2017
Dialogische Fachdidaktik Pädagogik: Begleitjournal
Das didaktische Konzept der Dialogischen Fachdidaktik Pädagogik (DFD) wird von Edwin Stiller und Heinz Dorlöchter in der völligen Neubearbeitung dargestellt. Vor dem Hintergrund der beruflichen Erfahrungen der Autoren, der langjährigen Arbeit am Schulbuch "Phoenix" und vielen Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen das theoriegestützte Verständnis von dialogischem Pädagogikunterricht neu formuliert. Wie die Erstauflage, die 1997 erschien, ist auch die Neubearbeitung aus der Praxis für die Praxis entstanden.
Pädagogische Bildung ist im Selbstverständnis der Dialogischen Fachdidaktik Pädagogik Selbstsorge als Selbsterziehung, Fürsorge als einfühlende Solidarität und Mitsorge um eine verantwortbare Gestaltung von erzieherischen Beziehungen, einschließlich der Mitgestaltung ihrer förderlichen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. In dem Verständnis der DFD geht es dabei um die Dimensionen eines klärenden pädagogisches Selbstverhältnisses, einfühlenden pädagogischen Fremdverhältnisses, eines gestaltenden und erschließenden pädagogischen Weltverhältnisses, die sich in einer biografischen pädagogischen Kompetenz, pädagogischen Beziehungskompetenz, einer erziehungspraktischen Gestaltungskompetenz und erziehungstheoretischen Erschließungskompetenz abbildet und zeigt. Betont werden muss, dass die Dialogische Fachdidaktik eine Ausbalancierung aller vier Dimensionen pädagogischer Bildung anstrebt. Charakteristisch für die DFD ist die Betonung des reflexiven Potenzials der Lernenden. Es sollen Kompetenzen erworben werden, die das eigene Selbstverhältnis klären, ein empathisches Fremdverhältnis und Solidarität fördern, die Gestaltungsmöglichkeiten von Beziehung und Systemen erkennen und pädagogisch gesellschaftliche Wirkweisen fundiert analysieren lassen, so dass Einflussmöglichkeiten erkannt und verantwortlich handelnd agiert werden kann. In diesem Sinne verstehen wir die DFD als "verantwortungsethische Didaktik" (Berner) und als "Ermöglichungsdidaktik" (Arnold), als Angebot und Anregung für eigene wertbewusste Positionierung sowie kreative Konzeptbildung und Unterrichtsplanung der Leserinnen und Leser.